Was will man noch zu diesem HSV sagen?
Eigentlich ist jedes Wort eins zu viel und doch möchte ich
zwei, drei Sachen anmerken.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Dieter Hecking der
richtige Trainer für den HSV ist und auch der Vorstand sollte das so sehen. Ob
man dort allerdings stark genug ist, um erneut an einem öffentlich angezählten
Trainer festzuhalten ist eine ganz andere Frage.
Ich habe tatsächlich geglaubt man hätte es geschafft dem HSV
das Phlegma auszutreiben, das die Mannschaft(en) regelmäßig nach
Scheinerfolgen, wie einem Derbysieg im letzten Jahr oder drei Siegen in Folge
wie am Anfang von diesem, befällt zu befreien.
Da habe ich mich wohl getäuscht.
Es ist wieder sehr leicht geworden gegen den hochgelobten
HSV zu spielen, Hannover hat es vorgemacht. Hart, konsequent und mutig zu
spielen langt um den Rothosen den Schneid abzukaufen, es scheint sowohl an
körperlicher als auch an mentaler Stärke zu fehlen um einen Kampf anzunehmen,
einzig der Wille ist dem Team nicht abzusprechen, die Möglichkeit zur Umsetzung
sucht man jedoch vergebens. Auf die Blaupause des Hannoverspiels griffen auch
Pauli und Aue zu. Erschreckend, dass der HSV aus diesem Spiel nichts gelernt
hat. Gegen Pauli kam man noch stark ins Spiel bevor man den Zugriff auf dieses
verlor, in Aue langte es nur noch zu brotlosem Ballbesitz.
Wie schon im Herbst werden kaum noch Chancen herausgespielt
und die wenigen Möglichkeiten werden meist kläglich vergeben. Hinzu kommen
zunehmende Unzulänglichkeit im Aufbauspiel und haarsträubende Fehler im
Defensivverhalten. Kurz gesagt, es passt hinten und vorne nicht mehr.
Eigentlich spricht die Entwicklung für einen Trainerwechsel,
nur fehlt mir der Glaube an einen positiven Effekt dieser Maßnahme. Auch würde
ich es begrüßen die kontinuierliche Entwicklung eines Kaders zu verfolgen,
selbst wenn das ein weiteres Jahr 2.Liga bedeuten würde.
Man darf nicht vergessen, dass das ewige Versuchen
kurzfristige Ziele zu erreichen uns in die Lage gebracht hat, in der wir uns
befinden. Sportlich und wirtschaftlich.
Allerdings müsste man das Vorhaben der kontinuierlichen
Entwicklung offensiv kommunizieren, kein sprichwörtliches Blatt Papier dürfte
zwischen die handelnden Personen passen, auch wenn die von außen
hereingetragene Unruhe größer werden sollte. Das wäre dann der Moment der
Reifeprüfung für Hoffmann und Boldt, der Moment wo sie zeigen können, dass ihre
Pläne mehr als Lippenbekenntnisse sind.
Es bleibt spannend beim HSV!