Vor vier Wochen zog ich mit einem Moin HSV und jeder Menge
guter Ratschläge in den Volkspark und tatsächlich ist seit dem viel passiert.
Einiges war vorhersehbar, einiges neu und vieles halt so wie immer.
Vor dem Saisonabschlussspiel gegen Duisburg sagte mir ein
befreundeter Ex-Profi ich solle mal aufpassen, wer sich bei dem Spiel alles
verpissen würde. Als ich die Aufstellung sah, habe ich mir meinen Teil gedacht,
möchte aber diese Gedanken nicht laut aussprechen, da ich mich damit auf das
dünne Eis des Spekulierens begeben würde.
Dreinull war das Ergebnis der Abschlusspartie welche von den
Duisburgern nur zu leicht hergeschenkt wurde. Trotzdem war es angenehm sich so
einen Sommerkick anzusehen.
Für manche Zuschauer führte die Aufstellung zu einem
Problem, denn nur zu gerne hätte man die Spieler ausgepfiffen, doch waren die,
die da unten spielten nicht die, die die Pfiffe verdienten,
Für mich war das der Hauptgrund warum Gotoku Sakai die Wut
der „Fans“ zu spüren bekam, steht er doch als ehemaliger Kapitän und erhoffter
Leistungsträger sinnbildlich für den Niedergang des HSV.
Natürlich ist mir klar, dass man Sakai, der immer
vorbildlich gekämpft hat schlechtesten Falls eine Mittäterschaft vorwerfen kann
und dass vor ihm noch ganz andere zur Verantwortung gezogen werden müssten. Nur
mussten sich diese nicht dieser Überflüssigen Einwechselung aussetzen.
Trainer raus, Manager raus – Alles wie immer halt und wie
fast immer haben diejenigen, die sich für den Verbleib der beiden ausgesprochen
haben die schlechteren Argumente. Zu eklatant war die Fehleinschätzung bei der
Beurteilung der Hinserie, zu offensichtlich die Hilflosigkeit in der Rückrunde.
Wieder einmal waren zwei absolute Fachleute am HSV gescheitert.
Geblieben ist Finanzchef, der einmal mehr das kleine Wunder
Lizenz ohne Auflagen vollbracht hat und geblieben ist auch Bernd Hoffmann,
dieser sitzt dank der Aufstockung des Aufsichtsrats auf sieben Personen und
damit der Berufung seines einstigen Vizes Thomas Schulz fester denn je im
Sattel, was seine Anhänger erfreut, mich aber fassungslos zurück lässt, ist der
kontinuierliche Ausbau einer Hausmacht doch ganz bestimmt nicht das Zeichen
einer Erneuerung im Verein. Habe ich noch Verständnis dafür, dass der
zweitgrößte Anteilseigner seinen Mann im AR bekommt, kapiere ich nicht warum
das auch für den Vorstandsvorsitzenden der AG so umgesetzt und vom Beirat
durchgewunken wird.
Wenn Bernd Hoffmann von einer Erneuerung des HSV spricht,
predigt er meiner Meinung nach Wasser, während er Wein trinkt. Wenn als Zeichen
nach außen die Uhr abgebaut wird kommt es mir vor als würde Hoffmann „Mein
Hamburg wie lieb ich dich“ singen.
Ich nehme ihm schlicht und ergreifend nicht ab, dass er
alles dafür tut um den Verein neu aufzustellen, vor allem nicht wenn das Alles
mit seinen eigenen Interessen zu kollidieren droht.
So, wie die Spitze des Vereins momentan aufgestellt ist wird
es keine grundlegende Erneuerung des HSV geben. Traurig aber wahr.
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wirkenden Dieter Hecking als Trainer
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Nein, nicht alles ist schlecht beim HSV!
Bitte hört mal in das Gespräch von Daniel Jovanov mit Horst Hrubesch und Holger Hieronymus rein,
da wird vieles klar, was ich hier nur andeute.