Mit welcher Erwartung soll man in das Sonntagsspiel gegen Hoffenheim gehen?
Da ja in den letzten beiden Spielen je eine Negativserie durchbrochen würde, könnte man durchaus davon ausgehen, dass nach dem ersten Tor dieser Saison gegen Frankfurt und dem ersten Auswärtssieg seit van Marwijk, es jetzt zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren gelingt einen Sieg zu bestätigen. Und dann könnte man vom Beginn einer Siegesserie reden, die in der Folgewoche in Berlin ausgebaut werden könnte und dann…
… dann klingelt irgendwann der Wecker und beendet den Traum.
Vergessen wir nicht, dass wir als Tabellensiebzehnter auf den Zweiten treffen, dass in Hoffenheim in den letzten Jahren eine Entwicklung stattgefunden hat, die (zumindest bislang) zu einem sehr stabilen Konstrukt geführt hat. Es war sogar davon zu lesen, dass die TSG ein Angstgegner vom HSV sei, was allerdings nicht stimmt. Denn die Bilanz gegen die Kraichgauer ist bei jeweils fünf Siegen und Niederlagen, sowie zwei Unentschieden absolut ausgeglichen. In Hamburg ist sie bei 4S/1U/1N sogar ausgesprochen positiv, wenn auch das 1:5 der letzten Saison noch in bester Erinnerung ist.
Guckt man auf die Stimmung vor den HSV-Spielen unter Zinnbauer hatte man gegen Bayern schon verloren, war gegen Gladbach vielleicht etwas drin, musste gegen Frankfurt ein Sieg her und war man gegen Dortmund wieder absoluter Außenseiter. Die Ergebnisse wiedersprachen den Erwartungen fast komplett. Vor dem kommenden Spiel vermag ich aber weder in der Öffentlichkeit noch bei mir selbst eine klare Tendenz zu erkennen. Auch wenn die Leistungskurve in den letzten Wochen nach oben zeigt, wäre es vermessen einen Sieg gegen Hoffenheim zu erwarten, auch wenn dieser natürlich nicht unmöglich ist. Auch die Wettquoten (Tipico: 2,5 / 3,4 / 2,8) sind alles andere als eindeutig und somit erwartet uns wohl tatsächlich ein Spiel in dem alles möglich ist.
Möglich erscheint auch eine Rückkehr von Rafael van der Vaart in die Startelf. Wie das taktische Konzept mit dem Kapitän dann aussehen würde ist allerdings genau so offen, wie der Einsatz selbst. Denkbar wäre es Holtby auf die Jansen- oder Arslanposition zu schieben, wobei ich befürchte, dass der zuletzt sehr aktive Frischverpflichtete auf außen etwas verschenkt wäre. Wie dem auch sei, auf das Zusammenspiel von Holtby und vdV bin ich absolut gespannt.
Auch wenn ich aus Gründen des Selbstschutzes versuchen werde meine Erwartungen nicht zu hoch werden zu lassen, hoffe ich auf spannendes und erfolgreiches Spiel in dem es vielleicht auch dank van der Vaart zu ein paar klareren Tormöglichkeiten für den HSV als zuletzt kommt. Schön wäre es, wenn das Gefühl des Gewinnenmüssens in naher Zukunft verschwinden würde, doch dafür müsste man erst mal gewinnen…