Ich will damit nicht sagen, dass mir der HSV unwichtig geworden wäre, doch bespreche ich das Geschehen auf und neben dem Rasen ja schon im HSVTalk und sein wir ehrlich, so viel Besonderes ist in den letzten Wochen auch nicht passiert.
„Jetzt gilt es die Schuhe mit den ganz schweren Sohlen rauszuholen, damit auch ja keiner abhebt“ schrieb ich nach dem glücklichen, aber auch nicht unverdienten Sieg von Ingolstadt, bevor ich mir die angesprochene Pause genommen habe.
Schalke, Hertha, Leverkusen, Hoffenheim, Hannover und Darmstadt lauteten die Gegner seit dem. Fünf Punkte und 3:7 Tore waren die Ausbeute aus diesen Spielen.
Schalke war nicht gut, aber halt diesen Tick besser, um als Sieger vom Platz zu gehen.
In Berlin war die Leistung unterirdisch, vielleicht auch weil mal wieder der erste Schuss des Gegners direkt saß. Man selbst kam zu kaum einen Abschluss.
Leverkusen vergaß in Halbzeit eins das Toreschießen und hat dabei schon das Pulver für den zweiten Durchgang verbraucht.
In Hoffenheim war man schon vor dem Platzverweis überlegen, brauchte aber bis kurz vor Abpfiff um ein Tor zu erzielen.
Das Spiel gegen Hannover darf man niemals verlieren.
Darmstadt war am letzten Wochenende besser und wenn der Trainer sich über das Unentschieden ärgert, dann über die Art und Weise wie es zustande gekommen ist und weil man wieder eine Führung hergeschenkt hat.
Gegen das Tor von Marcel Heller wurde im Stile einer Schülermannschaft verteidigt, obwohl selbst die mittlerweile besser geschult sein sollten. Mir ist unbegreiflich, wie man sich so stümperhaft verhalten kann. Auch sonst ging es in der doch eigentlich stabilisierten Abwehr teilweise zu wie zu längst vergessen geglaubten Zeiten.
Ich will selbstverständlich nicht alles schlecht machen, was in den letzten Spielen gelaufen ist, aber am Samstag fehlte dem Team die Einstellung, um einen sichtlich limitierten Gegner die Grenzen aufzuzeigen. Man wirkte regelrecht überrascht vom Auftreten der Darmstädter, die das sehr geschickt und mit großem Aufwand, aber auch wie schon im gesamten Saisonverlauf spielten.
Schon gegen Hannover schien die Mannschaft zu erwarten, dass sich der Gegner beim Stand von 1:0 auf den Rücken legen und das Spiel abschenken würde. Die Körperspannung ließ nach und die Konsequenz und Überlegenheit im Spiel war spätestens zu Beginn der 2. Halbzeit dahin. Das war für mich auch der Hauptgrund für die unnötigste aller Niederlagen und nicht das mangelnde Glück und die Schiedsrichterentscheidungen.
Wenn man die Szene zum 1:1 gegen Hannover mit der vergleicht wo Sakai kurz vor Schluss im Darmstädter 16er fällt, möchte man zwar aufschreien, doch sind es zwei Schiris mit zwei unterschiedlichen Linien. Ich fand die Vorgehensweise von Stark vor dem Elfmeter zum 0:1 sehr gut und glaube, dass dies nicht jeder Schiri so sicher entschieden hätte.
Jetzt ist also wieder Länderspielpause und der HSV hat sich durch Torchanchenwucher, mangelhaftem Abwehrverhalten und zu hoher Selbstsicherheit um die Möglichkeit gebracht dem Abstiegskampf rechtzeitig zu entgehen. Jetzt gilt es diesen zu hundert Prozent anzunehmen.
Blickt man auf die kommenden Aufgaben kann man nur hoffen, dass der Punktelieferant Dortmund und der Angstgegner Bremen in diesem Jahr mal die Rollen tauschen, denn der BVB scheint zu stark um gegen ihn zu punkten…