So lautet die erste Strophe von Lottos Fußballperle, die er vor jedem Heimspiel schmettert.
Er hat dies auf der Trauerfeier für Hermann Rieger getan und wird es auch am Freitag tun, wenn im Volksparkstadion um die Toten von Paris und auch um Helmut Schmidt getrauert wird.
Ja es wird Fußball gespielt in Deutschland und dem HSV kommt in dieser Woche als Gastgeber der Spieltageröffnung die Aufgabe zu, dieses Spiel würde- und taktvoll zu zelebrieren und ich hoffe, dass ihm das gelingen möge.
Ich finde gut, dass gespielt wird und das hätte ich auch gesagt, wenn ich eine Karte für die morgige Begegnung hätte. Bei aller Anteilnahme, bei aller Hilflosigkeit sollte man doch möglichst schnell zurück zum Alltag finden, jeder in seinem Tempo und ohne das Geschehene zu vergessen.
Der Alltag wäre für den HSV unter normalen Bedingungen ein Festtag gewesen. Sechs Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage war die Ausbeute der letzten neun Heimspiele gegen den BVB. 18:10 lautet dabei die Tordifferenz und wenn man bedenkt, dass die Hälfte der Dortmunder Tore vom 22.1.2012 stammt (1:5) kann man der Liedzeile von Lotto durchaus Bedeutung zumessen.
Nichtsdestotrotz geht Dortmund als klarer Favorit in dieses Spiel. Zu stabil wirkt das Gebilde, welches Thomas Tuchel in kurzer Zeit geformt hat und auch wenn die Voraussetzungen beim BVB um einiges besser waren, als Tuchel sie bei uns vorgefunden hätte, nötigt mir dessen Arbeit doch Respekt ab. Meine Erwartungen hat Tuchel jetzt schon deutlich übertroffen. Allein was er aus Mkhitaryan gemacht hat rechtfertigt schon sein Gehalt.
Interessant ist, wie Labbadia auf diesen Gegner reagieren will. Eine Dreierkette mit Holtby, Kacar und Jung vor der Abwehr soll das Dortmunder Umschaltspiel eindämmen und für zusätzliche Stabilität sorgen. Ich finde das klingt nach einem Plan. Müller und Lasogga scheinen vorne gesetzt und auch Ilicevic wird wohl den Vorzug vor „Ösibomber“ Gregoritsch bekommen, der aber von der Bank kommend noch wertvoll werden kann.
Die Abwehr bleibt eh unverändert und dort wird es spannend zu sehen sein, ob und wie sie mit dem Tempo von Aubameyang und Reus zu Recht kommen.
Adler sorgt dafür, dass wie in den letzten beiden Heimspielen gegen den BVB die Null steht und vorne trifft wer will zum 1:0. So lautet mein Wunsch für die Begegnung, bei Tippkick werde ich jedoch ein anderes Ergebnis eintragen.
Doch viel wichtiger ist, dass sich Verein und Fans bei diesem ganz besonderen Bundesligaspiel vernünftig präsentieren.
Der Rest ist dann doch nur Fußball.