Dienstag, 15. Juli 2014

Kreuzer muss gehen und Bernhard Peters kommt

"Wir haben gewisse Vorstellungen einer Neuausrichtung des sportlichen Bereiches. Diese Entscheidung ist ein Teil davon. Ich habe Oliver Kreuzer heute in einem persönlichen Gespräch davon unterrichtet. Ungeachtet dessen möchten wir ihm sehr für seinen großen Einsatz während seiner Zeit beim HSV danken. Auch dafür, wie er mich in den vergangenen Wochen beim Übergang in die Fußball AG und bei der Kaderplanung unterstützt und begleitet hat", sagt Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer.
So war es gestern kurz nach 18.00 Uhr auf HSV.de zu lesen.

Natürlich ist mir vollkommen klar, dass eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, doch könnte ich mich daran gewöhnen Neuigkeiten auf dem Online-Portal meines Vereins zu lesen, anstatt dort nur Bestätigungen von Pressemeldungen zu bekommen.
Wirklich überraschend war diese Meldung vom Inhalt dabei nicht, Beiersdorfer scheint der Meinung zu sein, dass Kreuzer nicht der Richtige ist, um den HSV nach seinen (Beiersdorfers) Vorstellungen aufzustellen.
Ich kann diese Entscheidung, auch wenn ich persönlich keinen Groll gegen Kreuzer hege, nachvollziehen. Beiersdorfer will und muss die Sportchefposition mit einer Person, der er fachlich und menschlich zu 100% vertraut besetzen und wenn Kreuzer diese Person nicht ist, muss er halt gehen.

Aus meiner Sicht, der ich weit vom Volkspark entfernt schreibe, war der HSV in seiner sportlichen und strukturellen Situation zwei bis drei Schuhnummern zu groß für Oliver Kreuzer. Ich hatte bei ihm das Gefühl, er wäre auf der Suche dem eigenen Profil und ist dabei gerade medial zu oft über das Ziel hinausgeschossen. Vielleicht hätte er auf die latent vorhandenen Ressourcen der Presseabteilung des Vereins zurückgreifen sollen, um sich den einen oder anderen Auftritt in der Öffentlichkeit zu ersparen.
Auf dem Transfermarkt konnte Kreuzer, ob der eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten, keine Spuren hinterlassen, die Vertragsverlängerungen mit Diekmeier, Tah und Calhanoglu stehen genau wie seine Beteiligung am Lasoggatransfer auf seiner Habenseite.
Über die andere Seite seiner Tätigkeit habe nicht nur ich schon genug geschrieben.

Beiersdorfer hat sich seinem Naturell entsprechend mit seiner Entscheidung Zeit gelassen, daher erwarte ich auch keinen Schnellschuss bei der Neubesetzung von Kreuzers Posten. Es besteht wohl auch kein akuter Handlungsbedarf, konnte sich Didi doch in seiner vierwöchigen Warteschleife mit potentiellen Veränderungen im Kader auseinandersetzen, die bei Bereitstellung entsprechender Mittel „nur“ noch umzusetzen sind.

Ob Jarchow und Hilke bei der AG Vorstandsmitglieder auf Zeit oder langfristige Mitstreiter sein werden, vermag ich momentan nicht zu sagen, doch zumindest bei Jarchow deutet schon die etwas schwammige Stellenbeschreibung auf eine Übergangslösung hin. Das Schaffen Joachim Hilkes vermag ich überhaupt nicht einzuschätzen und daher möchte ich hier auch nicht spekulieren.
Aber es langt ja auch, wenn wir von den Personalentscheidungen dann irgendwann auf HSV.de lesen.
Mir jedenfalls!

Was interessiert mich mein Geschreibsel von gerade eben?
Hier die Meldung von HSV.de:


Bernhard Peters wird „Direktor Sport“ beim HSV
Bernhard Peters wird ab dem 1. August 2014 "Direktor Sport" der HSV Fußball AG. Der 54-Jährige wird ein umfassendes Förderkonzept von der Jugend bis zur Profiebene inhaltlich entwickeln und strategisch umsetzen.
„Die Verpflichtung von Bernhard Peters stellt einen wesentlichen Teil der sportlichen Neuausrichtung dar. Wir sind sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, mit Bernhard Peters einen der national und international anerkanntesten Experten in den Themen Fußballstruktur, -konzept und Nachwuchsentwicklung für den HSV zu gewinnen", sagt HSV-Vorstandsvorsitzender Dietmar Beiersdorfer.

Bernhard Peters war seit 2006 "Direktor Sport- und Nachwuchsförderung" bei der TSG 1899 Hoffenheim. In den acht Jahren im Kraichgau wurde die achtzehn99-Akademie dank seiner Arbeit, Ideen und Konzepte zur Leistungsentwicklung zu einem Nachwuchszentrum ausgebaut, dass nicht nur mit den Meistertiteln der U17 und U19 Erfolge feiern und Zeichen setzen konnte, sondern wurde auch über die Grenzen der Republik hinaus zu einer beachteten Vorzeige-Einrichtung.

„Jetzt ist es mein Ziel, gemeinsam mit Dietmar Beiersdorfer und unseren Mitarbeitern, dem HSV eine eigene fußballerische Identität zu geben: eine Philosophie, aus der heraus vom Kinder- über den Jugend- bis hin zum Profibereich eine unverwechselbare Handschrift entwickelt wird", erklärt Bernhard Peters. 

Für Bernhard Peters und seine Familie bedeutet dieser Wechsel auch einen persönlichen Aufbruch. „Wir sind dem Norden Deutschlands seit Jahren sehr verbunden, das betrifft sowohl die Stadt Hamburg als auch die Umgebung. Daher ist dieser Schritt auch für meine Familie und mich eine ungeheure Chance, eine neue Lebensphase in bereits vertrauter Umgebung zu beginnen.", so Peters. 



Bernhard Peters wird nicht die Position des bisherigen Sportdirektors übernehmen. " Zur Neubesetzung der Position ‚Direktor Profifußball‘ befinden wir uns derzeit in Gesprächen", so Dietmar Beiersdorfer. 
 
Ein Kommentar von mir folgt in Kürze.