Man kann nicht über den 2:1 Sieg des HSV in Mainz schreiben, ohne als allererstes dem Elkin Soto das beste Heilfleisch der Welt zu wünschen. Möge das Knie wieder so belastbar wie möglich werden!
In diesem Zusammenhang möchte ich die Mainzer Verantwortlichen für das spontan ausgesprochene Vertragsangebot an Soto und auch für den sachlichen Umgang mit Rafael van der Vaart loben.
Das ist großer Sport!
In wie weit die Verletzung Sotos für den weiteren Verlauf des Spiels verantwortlich war ist schwer zu sagen, auch wenn man bis Mitte der zweiten Halbzeit eine etwas blockierte Mainzer Elf zu sehen glaubte. Beim 0:1 hat sich wieder einmal das Unglück zum Pech gesellt und eine abgefälschte Flanke Westermanns senkte sich unhaltbar in das Gehäuse der Gastgeber. Labbadia sprach dabei von erzwungenem Glück, was für mich eher auf das 1:2 passt, da Kacar einen zweiten Versuch brauchte um sein Tor zu erzielen. Schön und flüssig herauskombiniert war der zwischenzeitliche Ausgleichtreffer durch Malli der wirklich schwer zu verteidigen war. Die rote Karte für Brosinski war überzogen, aber auch nicht mehr ausschlaggebend.
Was nimmt der HSV also außer den drei Punkten mit aus Mainz?
Natürlich ist da der Aufwärtstrend zu nennen, den man getrost Labbadia zurechnen darf. Immerhin hat Bruno es geschafft, dass es zu einem Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive gekommen ist. Doch man nimmt auch die Gewissheit mit, dass man trotz einer stabilen Leistung auch eine gehörige Portion Glück braucht, um Siege einzufahren (Pfostenschuss Koo). Allerdings hat man auch zum zweiten Mal in Folge einen Ausgleichtreffer weggesteckt und trotzdem das Spiel gewonnen, was für eine gefestigte Mannschaft spricht. Vielleicht kann man sogar davon reden, dass die erfahrenen Spieler (endlich) momentan so „funktionieren“, wie man es von ihnen auch erwarten darf.
War diese Entwicklung die Gesellenprüfung für Labbadia, steht er jetzt vor seinem Meisterstück, denn erreicht hat man trotz der positiven Momentaufnahme noch nichts und genau das gilt es in die Köpfe der Spieler zu bekommen. Ein einziges Pünktchen trennt uns von Platz 17 und dem direkten Abstieg. Das ist besser, als man noch vor 14 Tagen zu hoffen gewagt hätte, aber auch nicht mehr.
Mit dem Rücken zur Wand steht jetzt der kommende Gegner, dabei hat man noch vor 14 Tagen den Freiburgern die größten Chancen im Abstiegskampf bescheinigt und wenn man bedenkt, dass der Brustlöser bei uns dieser abgefälschte Stieber-Olic-Treffer war, weiß man auch was uns im Abstiegskampf noch bevorstehen kann.
Also Ball flach halten und alle Antennen auf Empfang schalten, dann könnte es tatsächlich noch klappen mit dem Klassenerhalt. Ein bisschen Glück vorausgesetzt…