In einem Kommentar auf Facbook schrieb ich vorhin:
Momentan hat man das Gefühl als würde der HSV am offenen Herzen operiert während er an einem Marathonlauf teilnimmt. Mit latentem Blutverlust ist zu rechnen...
Man will langfristig gerade im Nachwuchsbereich etwas aufbauen und hat sich dafür Kompetenz in den Verein geholt. Doch auch wenn die Ideen von Bernhard Peters eventuell irgendwann einmal Geld sparen, muss man sie während der Umsetzung erst finanzieren.
Das mag momentan wehtun, doch wenn man sich für so einen Weg entscheidet muss man hinter dessen langfristiger Umsetzung stehen. Mit aller Konsequenz.
Es soll neben einer Vereins- aber auch eine sportliche Philosophie entwickelt werden und sein wir ehrlich, momentan scheint sich die spielerische Klasse eher nach unten zu bewegen. Die Bälle werden mit einem frommen Wunsch versehen und möglichst weit nach vorne gebolzt, um dort auf die eventuellen Abpraller gehen zu können und wenn ein solcher erobert werden kann, ist er spätestens nach dem dritten Kontakt auch schon wieder verloren.
Der Zweck heiligt die Mittel und dieser heißt Abstiegskampf annehmen.
Ja, gegen Dortmund gab es Szenen in denen über das Ziel hinausgeschossen wurde, doch ist mir das tausendmal lieber, als wenn ich einem Spieler mangelnden Einsatz nachsagen müsste.
Wenn ein Markus Gisdol jetzt schon vor dem Spiel
„Der HSV hat schon mehrmals übertreten. Ich hoffe auf einen guten Schiedsrichter, der die harte Spielweise unterbindet.“
Dann soll er das machen und ich hoffe, dass der erste seiner Spieler der hart zur Sache geht gelb bekommt. Zinnbauer ("Wir haben keine Angst, dass wegen Härte vermehrt gegen uns gepfiffen wird. Die Schiedsrichter wissen schon, was sie tun.") tut gut daran weiterhin auf diese konsequente und bisweilen destruktive Spielweise zu setzen und diese als Grundlage zu nehmen, um das Umschaltspiel zu verbessern.
Langfristig muss Joe mit Knäbel und Peters daran arbeiten eine ansehnlichere Spielweise zu etablieren und ich hoffe, dass man allen Gerüchten über eine „große Trainerlösung“ zu Trotz an Zinnbauer festhält, den ich für entwicklungsfähig halte.
Diesen Spagat zwischen langfristigen Vorhaben und kurzfristigen Notwendigkeiten meinte ich eingangs. Man gibt Geld aus, um es später zu sparen und man schraubt das spielerische Niveau herunter, um irgendwann wieder aufbauen zu können.
Ob dieses Vorgehen Erfolg haben wird weiß ich auch nicht, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass uns eine erneute Abkehr vom eingeschlagenen Weg noch weiter zurückwerfen wird.
Dies meine ich ausdrücklich auch sportlich, denn wenn man in Hoffenheim versucht mitzuspielen wird man Probleme bekommen.