Montag, 23. Februar 2015

Unentschieden

Meine Gürte war dieser späte Ausgleich überflüssig. Schließlich hatte man die Gladbacher nach der glücklich überstandenen Anfangsphase des Spiels im Griff. Nein dominiert hat man das Spiel beileibe nicht, doch konnte man die eigenen Stärken so gut etablieren, dass man den Tabellendritten nicht zur Entfaltung kommen ließ.
Natürlich kam die Führung aus dem Nichts, doch wurde sie sich im Nachhinein durch ansehnliches Konterspiel verdient. Was fehlte war nur das zweite Tor.

War der Ausgleich in der Nachspielzeit so nötig wie ein Kropf, so war er letztendlich doch verdient, da die Borussia mehr vom Spiel und gerade zu Beginn desselben die besseren Chancen hatte.
Auch statistisch gesehen standen sich ein Mehr an Laufleistung und gewonnenen Zweikämpfen einer besseren Passquote und mehr Ballbesitz gegenüber.
Sollte jemand den Glücksfaktor bemühen wollen sei er an das letzte Heimspiel und den Pfostenschuss von Hermann erinnert.

Wichtig ist, dass der aufkommenden Trainerdiskussion durch das engagierte und vereinzelt sogar ansehnliche Spiel der Nährboden entzogen wurde. Man stelle sich nur vor, der siebenfache Wechsel in der Startelf wäre nach hinten losgegangen…
In wie weit sich die Variante mit van der Vaart und Westermann auf der Bank durchsetzen wird bleibt abzuwarten, die These, dass der Kapitän das Umschaltspielt eher hemmt als beflügelt wurde vorsichtig ausgedrückt zumindest nicht widerlegt.

Die Doppelsechs der Verschmähten hat sich sehr achtbar geschlagen. Ostrzolek rechtfertigte seine Aufstellung, auch wenn seine Aufgabe gegen Hahn/Traore doch um einiges leichter, als die von Marcos gegen Robben war. Diekmeier spielte halt wie Diekmeier mit allen bekannten Stärken und Schwächen und Rajkovic war sogar der bessere der zwei Innenverteidiger.
Im offensiven Mittelfeld wirkten Stieber, Gouaida und Müller beweglicher als zuletzt. Woran auch immer dies gelegen haben mag.

Wie eine muskuläre Verletzung nach acht Tagen Training und Behandlung, sowie nach einem Härtetest 20 Minuten nach dem Anpfiff erneut aufbrechen kann ist mir ein Rätsel. Das Olic heute zur Diagnose nach München reist, anstatt am letzten Wochenende gleich dort zu bleiben und warum dies bei einer Zerrung überhaupt notwendig ist werde ich wohl nie verstehen. Über Rudnevs werde ich erst wieder schreiben, wenn es etwas Neues zu berichten gibt.

Auch wenn sich der späte Ausgleich wie ein Fausthieb in die Magengegend, oder wahlweise auch ein Tritt etwas weiter südlich anfühlte, überwiegen doch die positiven Erkenntnisse dieses Unentschiedens. Jetzt gilt es die prominent besetzte Bank (Adler, HW4, vdV, MJ7) bei Laune und fern ab aller Mikrofone zu halten. Für einen Wechsel in der Startelf besteht ohne neuerliche Verletzungen jedenfalls kein Anlass.