Wenn ich sagen würde, dass ich mich über die Verpflichtung von Valon Behrami nicht freuen würde, wäre das glatt gelogen. Ohne auf den Euphoriezug der einschlägigen Medien aufspringen zu wollen, hege auch ich die Hoffnung, dass mit Behrami der Tick Entschlossenheit in das defensive Mittelfeld Einzug hält, der in der letzten Saison so oft zu fehlen schien. Da der Vereinsführung dieser Tick nicht auszureichen scheint, bleiben die Namen Ostrzolek und Müller als Verstärkungen im Gespräch.
Momentan sieht es so aus, als würden die oben genannten Spieler Auf Pump? verpflichtet, wovon ich ja nicht so viel halte, doch wurde gerade bekannt, dass Klaus Michael Kühne sein 8 Millionen Darlehen auf 25 Mio. € aufstockt. Wie hoch die Verzinsung ist weiß ich allerdings (noch) nicht.
„Mit einer zukünftigen Beteiligung wissen wir einen langfristigen Investor an unserer Seite“ wird Dietmar Beiersdorfer auf HSV.de zitiert und damit ist auch klar, dass es sich bei dem Darlehen um die Vorabbeteiligung eines zukünftigen strategischen Partners handelt.
Wie irgendwann einmal das Gesamtpaket dieser strategischen Zusammenarbeit und die Gegenleistung des HSV aussieht wird man frühestens nach der endgültigen Festlegung des Vereins- oder in diesem Falle besser AG-Wertes sehen.
Bei der Verwendung der Mittel ist anscheinend derartige Zurückhaltung nicht geplant.
3,5 Mio. für Behrami, 4,5 für Müller und 2,5 für Ostrzolek + einen Innenverteidiger, da bleibt dann zur Entschuldung bzw. für die Nachwuchsarbeit nicht mehr viel übrig.
Stillstand ist Rückschritt und ohne Investitionen kein Erfolg, sind die Gegenargumente für die in meinem letzten Post dargestellte und jetzt schon hinfällige Hoffnung auf eine Zurückhaltung in der Transferpolitik. Letztlich kann man diese nachvollziehen und um ein endgültiges Richtig oder Falsch loszulassen ist es einfach noch zu früh.
Nach dem Wechsel an der Vereinsspitze wird jetzt offenbar auch durch die Transfertätigkeiten versucht Attraktivität zurück zu gewinnen, um nicht nur für weitere Partner interessant zu bleiben, sondern auch den VIP-Bereich wieder zu füllen.
Momentan kann man dabei nur hoffen, dass man die Konsolidierung nicht aus den Augen verliert.
Verlieren scheint momentan auch Heiko Westermann und zwar den Anschluss an die Startelf. Ausgerechnet der Rückkehrer Gojko Kacar hat gegenüber dem Exkapitän die Nase vorn.
HW4, der vielleicht wie kein anderer für die Negativentwicklung der letzten Jahre steht, der manchmal zu Recht, aber auch eben oftmals zu Unrecht für Niederlagen verantwortlich gemacht wurde, doch zu jeder Zeit ein Vorbild an Einsatzbereitschaft war scheint leise aus der Startelf zu verschwinden. Angedeutet hat sich dies schon zum Ende der letzten Saison, als Heiko rechts und links aushelfen musste und die Innenverteidigung mit Djourou und Mancienne nicht schlechter als vorher stand.
Ich würde einen schleichenden Abgang Westermanns, auch wenn ich die Entscheidung des Trainers nachvollziehen kann bedauern.
Zwei Herzen in einer Brust nennt man das und so ähnlich geht es mir auch mit dem eingeschlagenen Weg der Vereinsführung. Doch noch ist Heiko da und das Transferfenster geöffnet, für endgültige Statements ist es also noch zu früh.