Freitag, 6. Juni 2014

Das Recht zu schweigen

Bin ich zu empfindlich, oder läuft beim HSV momentan alles wie gehabt?
Schon bevor die Ausgliederung zum 1. Juli wirksam wird bekommen die zukünftig handelnden Personen erste Kratzer. Absolut vermeidbar in meinen Augen. Schließlich hatte man es zB nicht nötig mit dem Namen Beiersdorfer für die AG zu werben. Auf der MV waren die zahlreichen Wortmeldungen von Didis Freunden, die die Äußerungen Gernandts in Frage stellten die logische Folge.

Ich habe dies als taktischen Fehler gesehen, doch spätestens als Gernandt sinngemäß sagte, dass man natürlich einen Plan B hätte, sich aber freuen würde, wenn man nicht darauf zurückgreifen müsse, war mir klar, dass dieser Fehler teuer werden könnte. In eine gute Verhandlungsposition gegenüber St.Petersburg bringt man sich anders. Sei`s drum dachte ich mir immerhin bekommen wir einen der wenigen deutschen Fußballmanager von internationaler Klasse, wie es Gernandt ausdrückte und ich bin wirklich gespannt, wie sich unser Dukatendidi, der einem Bernd Hoffmann immer etwas zu vorsichtig oder gar zögerlich war, durch die Zeit in Salzburg und St.Pertersburg entwickelt hat.

Doch bis Didi der neue Vorstand installiert und handlungsfähig ist, muss die alte Vereinsführung in Abstimmung mit der Designierten handeln. Ein Paradebeispiel dafür war die Verpflichtung von Zoltan Stieber, die am Tag nach der Mitgliederversammlung bekannt gegeben wurde. So dachte ich zumindest,  bis gestern im Kicker von Unstimmigkeiten zwischen Kreuzer und Gernandt wegen eben diesem Transfer zu lesen war.
Mir war klar, dass Kreuzer so er denn seinen Vertrag beim HSV erfüllen will sein Vorgehen sowohl mit dem bisherigen, als auch mit dem kommenden Aufsichtsrat abstimmen würde. Alles andere würde ja auch keinen Sinn machen.
Mir war auch klar, dass sollte dies nicht der Fall gewesen sein, man die Differenzen im Sinne aller beteiligten und vor allem des Spielers intern klären würde.

Aber wir reden ja vom HSV und daher lesen wir von getätigten Aussagen im Kicker. Ich hatte gehofft, dass gerade dies nicht mehr der Fall sein würde und offen bleibt die Frage wie das „Fachmagazin“ an diese Aussagen gekommen ist.
Folgerichtig legt heute die Bild nach. Vom Antrittsbesuch Beiersdorfers auf Malle ist zu lesen, von einer lähmenden Hängepartie um seine Verpflichtung, über Kreuzers Zukunft und seine Nachfolge (Hoogma) wird spekuliert auch die Buddies von Kreuzer und Slomka im Trainerstab fehlen natürlich nicht.

Noch sind es drei Wochen, bis die Geschäftsführung beim HSV übergeben wird, doch schon jetzt ist klar, dass auch weiterhin wie bei einer Verhaftung gilt:
Sie haben das Recht zu schweigen. Alles was Sie sagen kann und wird vor Gericht in der Presse gegen Sie verwendet werden.
Ich hoffe doch sehr, dass die handelnden Personen dieses Recht mehr und mehr in Anspruch nehmen werden, dafür würde ich sogar auf mein „Recht auf sofortige Information“ verzichten.