Montag, 16. Juni 2014

Verberaten?

„Ich habe den Jungen gebeten, diese Aussagen zu machen, weil ich Herrn Kreuzer in einer schwierigen Situation helfen wollte. Im Nachhinein war das falsch. Ich würde das nicht mehr so machen.“
So wird Hakan Calhanoglus Berater Bektas Demirtas heute in diesem Bild-Interview zitiert.
Da hat also der Berater eines Spielers versucht dem angeschlagenen Sportchef den Rücken zu stärken, indem er seinem Mandanten nach der Unterzeichnung eines Vertrags ohne Ausstiegsklausel gebeten hat sich klar zum Verein zu bekennen.

Ich frage mich wo da die Motivation des Herrn Demirtas zu suchen ist, es müsste ihm doch klargewesen sein, dass die Wahrscheinlichkeit eines Strukturwandels beim HSV groß war und dadurch die Zukunft Kreuzers mehr als ungewiss war. Allein die Tatsache, dass Demirtas auch Kreuzers Sohn Niklas vertritt, der zur kommenden Saison nach Dresden wechselt, langt mir als Begründung für das Handeln nicht und vor allem frage ich mich, was Hakan damit zu tun hat.
Provision sagt wer Böses dabei denkt…

Calhanoglu hat jetzt einen neuen Vertrag beim HSV und würde doch viel lieber in Leverkusen spielen, was seiner persönlichen Karriereplanung (und seinem Kontostand) entgegenkommen würde.
Sein Berater versuchte jetzt wahrscheinlich bei Kreuzer als Gegengefallen einzufordern, dass dieser einem Wechsel Calhanoglus zustimmt, bevor der Führungswechsel beim HSV vollzogen ist. Seinem Mandanten hat er zur Veröffentlichung seines Wechselwunsches geraten, um einen Beschluss des Vereins zu forcieren. Von Kreuzer erwartete er dabei Rückendeckung für Hakan.
„Alleine die Tatsache, dass viele Persönlichkeiten aus Hamburg Hakans Charakter infrage gestellt haben und Herr Kreuzer tatenlos zugesehen hat, ist schon eine absolute Enttäuschung.“

In meinen Augen hat sich Herr Demirtas gleich mehrmals „verberaten“. Erst ließ er seinem Mandanten einen unflexiblen und daher auch unvorteilhaften Vertrag ohne Ausstiegsklausel unterzeichnen und anschließend riskierte er dessen Ruf, als er es zumindest zuließ, dass dieser öffentlich seine Freigabe forderte. Jetzt versucht er Oliver Kreuzer im schlechten Licht dastehen zu lassen, um von seinen eigenen Fehlern abzulenken.
„Hakan wird seine vertraglichen Verpflichtungen erfüllen.“
Immerhin möchte man sagen.

Dieser Beitrag spiegelt (wie immer) nur meine Sicht der Dinge wieder und ich habe mit keinem der Beteiligten Personen gesprochen, doch würde ich Hakan raten, den Rat seines Beraters künftig in Frage zu stellen.