Da steh ich ohne Gegentor genauso klug als wie zuvor.
Eigentlich langt dieser kurze Satz als Fazit des
Relegationshinspiels gegen Greuther Fürth. Vielleicht sogar als Fazit der
gesamten Saison. Wobei man dann besser auf das Gegentorwortspiel verzichten
sollte.
Bei allem Verständnis für die nervliche Anspannung im Abstiegskampf,
so wie der HSV in Halbzeit eins kannst Du in einem Alles-oder Nichts-Spiel
nicht auftreten. Einmal mehr sah es so aus, als sei der Fußball für die
Mannschaft eine Last, der man sich entledigen muss und kein Fest, das man
begehen darf. Selbst die in meinen Augen großartige Unterstützung der Fans
scheint bei manch einem Spieler nicht das zu bewirken was sie sollte.
War man denn wieder vom Auftreten eines Gegners überrascht, rechnet
man den wirklich noch damit, dass irgendjemand vor dem HSV in Ehrfurcht
erstarrt?
Dabei ließen doch die letzten Spiele zumindest phasenweise
darauf hoffen, dass eine vernünftige Wettkampfeinstellung gefunden wurde,
gestern war davon über weite Strecken nichts zu sehen. Dabei will ich den
einzelnen Spielern ein Bemühen nicht absprechen, doch das Auftreten als
Mannschaft ist schlicht und ergreifend mangelhaft. In der gesamten ersten
Hälfte habe ich keine Situation gesehen, in der die gesamte Mannschaft den
Gegner durch geschicktes Anlaufen UND Verschieben zu Fehlern gezwungen hat. Das
eigentlich angemessene Pfeifkonzert zur Halbzeit blieb der Situation geschuldet
aus.
In der zweiten Halbzeit wurde es etwas besser, oder weniger
schlecht, man erarbeitete sich ein paar Chancen und hätte ein Tor erzielen
können, doch das wäre wohl des Guten zu viel gewesen. Zum Glück waren die
Fürther auch nicht konsequent und sind daher auch nur zu ein paar Halbchancen
gekommen. Auch für sie wäre mehr drin gewesen. So war es ein Spiel, das in
keiner Phase Erstliganiveau hatte und mit dem 0:0 das richtige Ergebnis
abbekommen hat.
Die Entscheidung ist also auf Sonntag verschoben und ich bin
ehrlich gesagt froh, dass ich mich beim Bestellen der Auswärtstickets zurückgehalten
habe und mir die Reise durch die Republik spare, Respekt all denen, die in der
Beziehung anders gepolt sind.
Durch das Nullnull ist nichts verloren, das ist die eine
gute Nachricht, dass man die Favoritenrolle loswurde die andere. Der Rest ist
Hoffen und Bangen.