Donnerstag, 8. Mai 2014

(kein) Ende in Sicht

Normaler Weise bedaure ich das Ende der Bundesligasaison, selbst eine Weltmeisterschaft vermag daran nichts zu ändern, ist diese doch nicht nur geographisch weit entfernt. Im Gegensatz dazu fühle ich mich als ein Teil der Bundesliga. Normaler Weise.
In diesem Jahr ist alles anders, fast zumindest, denn die Weltmeisterschaft versetzt mich auch diesmal (noch) nicht in Erregung zu versetzen, ganz anders ist auf jeden Fall meine Einstellung zum Ende der Saison. Ich wünsche, ja sehne mir gar das Ende dieser Spielzeit herbei und ertappe mich sogar dabei wie ich denke: Egal wie, Hauptsache vorbei. Dieser Gedanke wird aber natürlich sofort entsorgt.

Beinahe perfide ist die Vorgehensweise meines Vereins, der immer neue Hoffnungen weckt, um sie dann wieder zu zerstören. Und dann sind da ja auch noch diese zwei anderen Vereine, die scheinbar noch einen Tick schlechter spielen als wir selbst und so dort Hoffnung verbreiten, wo eigentlich schon lange das Licht ausgegangen sein müsste. In diesem Jahr wird der punktschlechteste 16. der Bundesliga seit Einführung der Dreipunkteregelung gekürt, eine Auszeichnung mit dem Sexappeal eines Fiat Pandas, die mir aber momentan wie ein Ferrari erscheint.

Also kein Ende in Sicht. Diese unsäglichste aller Spielzeiten diente 33 Spieltage lang nur dazu, dass man im allerletzten Spiel noch die Chance auf eine Verlängerung der selben hat und dass man mit einem Ohr die Vorkommnisse auf Schalke und in Sinsheim verfolgt, auf die man angewiesen ist, wenn man den Bock der hundertjährigen Auswärtserfolgslosigkeit nicht umstoßen kann. Na toll.

Und das bei dieser Bombenstimmung im Verein. Wenn ich lese, dass Ultragruppierungen jetzt mit Pyroattacken in Mainz drohen, weil sie sich vom Vorstand alleingelassen fühlen geht mir der Hut hoch. Auch wenn ich die Verhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes vom Samstag nicht sehe, bringt es doch wohl nichts zu versuchen diesen im Nachhinein zu legitimieren und das Verhältnis von Support zu Strafen wegen Pyroeinsatz ist auch etwas worüber man mal nachdenken könnte. Ich hoffe nur, dass der Samstag ohne Gewalt abgeht, dass keine Unbeteiligten leiden müssen und dass ich mich nicht wieder einmal Fremdschämen muss.

Geht am Samstag zumindest sportlich alles gut, haben wir also in der kommenden Woche die Relegation. Fürth oder eventuell Paderborn wäre der Gegner, den es dann zu besiegen gelten würde. Der ultimative Höhepunkt einer Katastrophensaison könnte man meinen, gäbe es nicht noch die Verlängerung nach der Verlängerung. Die Mitgliederversammlung, die noch so entfernt scheint, aber unaufhaltsam näher rückt.

Dass es in meinen Augen keine Alternative zu HSVPlus gibt, habe ich schon mehr als einmal geschrieben und daran würde auch nichts ändern, wenn Herr Hunke in seine Portokasse greifen würde, denn noch mehr als um das Erhalten der nächsten Lizenz(en), geht es um die konzeptionelle Ausrichtung des Vereins, weg vom Verwalten, hin zum Gestalten und nach wie vor konnte mir kein Ausgliederungsgegner einen gangbaren Weg aufzeigen.

Die Saison wird also noch andauern und da auf Grund der vorherrschenden Situation im Verein die kommende Saison noch nicht geplant werden kann, wird auch nach dem 25.Mai keine Ruhe einkehren, gleich wer dann noch etwas zu sagen hat.

Nur der HSV!