Samstag, 5. April 2014

Nach dem Sieg gegen Leverkusen

Sind die Spiele gegen die „großen“ Gegner wirklich die leichteren?
Wohl eher nicht, denn bei der gestern gezeigten Leistung muss man Leverkusen nicht zwingend in diese Kategorie einordnen. Ohne Adlers Fehler hätten die wohl nie ein Tor geschossen. Und doch ist der gestrige Sieg trotz des Engagements der Mannschaft glücklich zustande gekommen, denn der Gast vom Kölner Parkplatz hatte doch die wesentlich klareren Chancen und hätte zumindest einen Elfmeter zugesprochen bekommen müssen.

So war es Rene Adler vorbehalten mit seiner Parade gegen Can den Schlusspunkt zu setzen und seinen Fehler beim Ausgleichtreffer zu egalisieren. Mich hat dies sehr für ihn gefreut, hatte Adler doch schon vorher etliche saustarke Aktionen und auch das Pech beim Elfer von Gladbach sollte man nicht vergessen. Ebenso die Szene kurz vor der Halbzeit, als Bernd Leno beim Schuss von van der Vaart ähnlich schlecht aussah wie sein Vorgänger beim Ausgleich, der Ball aber zwischen Tor und Jiracek seinen Weg ins Toraus fand.

Der Ausgleichstreffer von Brandt schien wirklich wie Blei an den Beinen der HSVer zu kleben und ich wagte nicht mehr an die drei Punkte zu glauben, bis Westermann dieses Traumtor erzielte. In dieser Situation wurden Entschlossenheit und Einsatzwille, die den Exkapitän schon in den letzten Wochen ausgezeichnet haben belohnt. Habe ich beim Gladbachspiel Jaques Zoua den Treffer von Herzen gegönnt, tat ich das gestern bei Heiko umso mehr. Schließlich ist er bei allen spielerischen Mängeln der Inbegriff des „In den Dienst der Mannschaft stellens“ und das gehört auch mal belohnt.

Belohnt hat sich auch einmal mehr Hakan Calhanoglu, der wieder aus allen Rohren feuerte und die frühe Führung erzielte. Im Anschluss hatte ich manchmal das Gefühl, dass er etwas überzieht und dass ihm die Übersicht verloren ging, aber der Bengel ist erst 20 Jahre alt und spielt seine erste Bundesligasaison und sollte seine Entwicklung auch nur halbwegs so verlaufen wie bisher, klopft er im nächsten Jahr an den Status der internationalen Klasse an.

Bei aller Euphorie, die heute nicht mal 15 Stunden nach dem Abpfiff erlaubt ist, bleibt natürlich festzuhalten, dass noch nichts erreicht ist, womit ich den gestrigen Sieg natürlich nicht als Nichts, sondern nur als weiteren Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt bezeichnen will. Fünf Spiele stehen noch aus und niemand vermag zu sagen, wie viele Punkte man daraus braucht um Platz 16, oder noch besser Platz 15 zu erreichen. Daher sollte man sich darüber auch keine Gedanken machen, so dies denn möglich ist, sondern sich einfach auf Hannover vorbereiten.

Sagt man Mirko Slomka auch nach, dass er Auswärts nicht gewinnen könne, kann man wunderbar dagegen halten, dass Hannover für unseren Trainer alles andere als Auswärts ist und bestimmt wird er der Mannschaft genau dies mitteilen. Sollte das Team dort ähnlich engagiert auftreten wie gestern, werden wir nicht mit leeren Händen nach Hause kommen.
Davon bin ich überzeugt!
Schließlich wurden neben dem blöden Ausgleichstreffer auch die Verletzungen von Badelj, Zoua und van der Vaart weggesteckt. Übrigens fand ich unseren Kapitän in der ersten Halbzeit stark, wie lange nicht mehr und mich würde es nicht überraschen, wenn er den nächsten entscheidenden Treffer für uns erzielen würde.
Vielleicht ja schon in Hannover…