Dienstag, 22. April 2014

Jeder gegen jeden, alle gegen Kreuzer

Abstiegsangst war gestern. Heute ist Resignation, Aggression, oder Trotzreaktion.
Wobei objektiv zur Resignation kein Anlass besteht, denn sollte sich der alter Spruch von der Tabelle, die nicht lügt bewahrheiten, ist der HSV sechzehnter und Platz 16 bedeutet am Ende der Saison die Relegation, was nicht besonders schön, aber auch nicht das Ende ist.
Relegation bedeutet einmal nachsitzen und nicht sitzenbleiben. Man hat alles in eigenen Händen und diese Herangehensweise muss in die Köpfe und zwar von Spielern, Funktionären, Trainern, Fans und Presse, so die es diese denn mit dem HSV hält.



Das letzte Spiel hat deutlich gezeigt, dass die vor der Saison anvisiert Augenhöhe mit den Wolfsburgern zur Zeit nur noch ein schlechter Witz ist. Was aber für den Großteil der Liga gilt, weil die Wölfe momentan (im Gegensatz zu uns) einfach gut drauf sind. Personalsituation hin frühes Gegentor her, wie zuletzt in Hannover war der Auftritt gerade in Halbzeit eins nichts. Doch auch die Augsburger Leistung gegen Hertha berechtigt nicht zur Resignation.

Aggression ist notwendig, aber nur in den Zweikämpfen auf dem Platz, was diese 80 (frei nach Tim) kleinpimmeligen Hohlnasen da nach dem Spiel veranstaltet haben ist lächerlich und ebenso konstruktiv, wie die Suche nach DEM Schuldigen an dieser Situation, denn den gibt es nicht.
Es gibt nur Personen, die sich besser als Zielscheibe eignen, als andere.
Ich bin wie wahrscheinlich alle HSV-Fans der Meinung, dass der Kader mäßig bis saumäßig zusammengestellt ist, doch dafür allein Oliver Kreuzer die Schuld zu geben ist wesentlich zu kurz gesprungen, ist dieser Kader doch das Ergebnis von Fehlentscheidungen, die sich seit Jahren wie ein rotes Band durch alle Gremien ziehen.

Nicht erst seit der Trennung von Dietmar Beiersdorfer, sondern auch schon während seiner Amtszeit wurde es versäumt nachhaltig zu arbeiten. Zwar gelang es mehrmals Spieler günstig einzukaufen und teuer abzugeben, doch die Nachwuchsarbeit dümpelte , zumindest was die Durchlässigkeit nach oben betrifft, vor sich hin.
Es wurde versäumt eine Vereinsphilosophie zu entwickeln, die von den Trainern umzusetzen war, stattdessen wurde versucht jeden Trainer bei der Umsetzung seiner Ideen zu unterstützen und sowohl Trainer als auch Ideen hatten wir genug.

Kreuzer versucht im Rahmen der Möglichkeiten, die ihm von Vereinsseite vorgegeben wurden des Beste  für den Verein herauszuholen, weshalb man sich gerne fragen darf, ob er der Richtige ist und ich habe bin der Meinung nein, aber ich würde ihm nie unterstellen, sich nicht für den Verein einzusetzen. Daher sehe ich auch das Hauptproblem bei denjenigen, die ihn und seine Vorgänger eingestellt haben und vor allem in deren Beweggründen.

Die Trotzreaktion ist das was uns bleibt und wenn daraus kein "Weiter so", sondern ein "Jetzt erst recht" wird und wenn man sich an den Auftritt im Spiel gegen Leverkusen erinnert, kann es mit dem Klassenerhalt noch klappen und sei es über den Umweg der Relegation.
Nur der HSV!