Mittwoch, 20. November 2013

Kapitän kaputt - Und nu?

Außenband an- und Innenband durchgerissen, so lautet die Diagnose bei unserem Kapitän, nach dem der Kolumbianer Abel Aguilar ihn im Amsterdamer Testspiel einfach mal umgesenst hat. Es ist schade, dass dies gerade jetzt passiert, wo sich die Mannschaft findet und ich befürchte, dass es wie so oft ist und man die Wichtigkeit eines Spielers erst erkannt, wenn er fehlt.

Interessant wird sein, wie Bert van Marwijk mit dieser Situation umgeht, zumal ihm mit dem gesperrten Tolgay Arslan ein weiterer Spieler aus dem zentralen Mittelfeld fehlt. Kommt dann noch der genesene Johann Djourou zurück, kriegen wir gemessen an der Experimentierfreude unseres Trainers fast swingerclubmäßige Zustände. Zum Glück kommen unsere Außenverteidiger mit dem Selbstbewusstsein einer erfolgreichen Länderspielwoche zurück, was mich ganz besonders Heiko Westermann gefreut hat. Marcel Jansen kann sich sogar Hoffnungen auf einen Platz in der ersten Elf bei der WM machen.

Nicht ganz so zufrieden dürfte Rene Adler sein, über dessen Nummer 2 Status in der Nationalmannschaft nach dem Weidenfellerdebut spekuliert wird, doch immerhin ist er im Gegensatz zu Westermann in Hamburg unumstritten. Vor ihm werden am Sonntag wohl Jonathan Tah und Djourou (für Lasse Sobiech) beginnen, außen verteidigen wie gesagt die Nationalspieler. Im defensiven Mittelfeld wird neben Milan Badelj wohl Tomas Rincon auflaufen, der hoffentlich an die Leistungen seines letzten Spiels anknüpfen kann.

Da ich glaube, dass BvM nicht das System ändern wird, sollte Artjoms Rudnevs wohl weiterhin auf der Bank bleiben. Maxi Beister wird seinen Platz auf der rechten Seite behalten und Hakan Calhanoglu rückt nach innen. Pierre Michel Lasogga ist eh nicht aus der Startelf wegzudenken und so bleibt letztlich nur der Platz im linken offensiven Mittelfeld frei. Dort sehe ich Ivo Ilicevic mit leichtem Vorsprung vor Jaques Zoua.

Auf der Bank könnten sich mit Robert Tesche, Gojko Kacar und Michael Mancienne drei der ehemals Ausgemusterten wiederfinden, was angesichts der Äußerungen von Oliver Kreuzer vor zwei Monaten etwas mehr als nur eine Fußnote wäre. Aber das soll mir heute egal sein.
Der Kader ermöglicht es auf die Ausfälle zu reagieren, ohne das System über den Haufen werfen zu müssen und zu Gast ist mit Hannover die Auswärtsmacht  der Liga. Okay, natürlich haben wir gerade Zuhause schon oft Aufbauhilfe geleistet, aber das muss ja nicht wieder so sein. Vielleicht ist es dem Trainer ja gelungen dafür zu sorgen, dass die Mannschaft nicht ganz so übereifrig wie zuletzt nach dem Ausgleich in Leverkusen agiert und die Ordnung über 90 Minuten hält. Auch ist Rene Adler mal wieder mit einer herausragenden Leistung wie im letzten Jahr gegen 96 dran, als er mehr oder weniger alleine die Punkte festgehalten hat.

Schließlich ist das sonntägliche Spiel richtungweisend, da sich die Tabelle gerade zu entwickeln beginnt und nach den eher unglücklichen Auftritten gegen Stuttgart und Gladbach ist es höchste Zeit für einen Heimsieg und der sollte bei allem Respekt für den Gegner doch wohl möglich sein.