Und wieder ein verlorenes Spiel gegen die Weseraner.
Wer jetzt immer noch nicht an einen Fluch glaubt, dem ist
nicht mehr zu helfen. Überhaupt lässt es sich trefflich fluchen nach diesem
Wochenende.
Über den Fußballgott, der es anscheinend witzig findet Boban
Rajkovic, der sich nach seiner Verbannung auf dem Weg zum Stammspieler befand
mit einem Kreuz- und Innenbandriss auf unbestimmte Zeit außer Gefecht zu
setzen.
Über die gegnerischen Fans, die von Plakataktionen
angestachelt unseren Mannschaftsbus bewarfen und bei ihrer eigentlich schönen
Choreo über das Ziel hinaus schossen und Anfang der zweiten Halbzeit viel zu
früh mit dem Pyrogebrennen aufhörten, um für einen Spielabbruch zu sorgen.
Über die eigenen Fans, die das Zündeln auch nicht lassen
können.
Über die eigene Mannschaft, weil man das Gefühl hatte, dass
der Gegner einen Tick mehr Entschlossenheit an den Tag legte.
Über den Sportdirektor, der einen Heimspiel-Magic-Mirko mit
Auswärtsfluch verpflichtete.
Aber Fluchen allein bringt uns nicht weiter, darum gilt es
wieder in den Hoffnungsmodus umzuschalten und gemeinsam das Spiel gegen
Frankfurt anzugehen.
Gestern war jedoch erst einmal der Abschiedsmodus angesagt.
Vorab ich finde die Berichte in denen von nur 3000 Fans und
nur 4 Spielern die Rede ist genau so unangemessen, wie die Vorabberichte in
denen von 30000 Besuchern und der kompletten Mannschaft zu lesen war. Wer will
denn jemanden die Art und Weise seiner Trauer vorschreiben?
Ich jedenfalls nicht!
Es war eine sehr stimmungsvolle Veranstaltung mit einer sehr
moderaten katholischen Predigt, sehr angemessenen musikalischen Beiträgen und
einer guten Rede unseres Vorsitzenden. Allein die Rede des Expräsidenten Dr.
Klein wirkte deplatziert, da er auf dieser Abschiedsveranstaltung von der
Errichtung eines Denkmals sprach, die Anwesenden aufforderte für Hermann zu
applaudieren, um diesen dann als Zustimmung zu werten. Herr Klein, diese Rede
hätten Sie auch im Mai halten können.
Über dem Gästeblock war das Bild Hermanns von der
hervorragenden Abschiedschoreo zu sehen und ich hatte das Gefühl, als würde er
uns von dort mit dem für ihn typischen erhobenen Daumen zusehen. Sicher bin
ich, dass ihm die Feier gefallen hätte.