Mittwoch, 18. Dezember 2013

Wenn man nichts nettes zu sagen hat...



Dieser ebenso alte wie aktuelle Grundsatz scheint in und um Hamburg leider in Vergessenheit geraten zu sein. Mir ist natürlich klar, dass Nett auch als kleine Schwester von Schei*** bezeichnet wird, doch täte es dem einen oder anderen gut sich ein paar Gedanken zu machen, bevor er sich äußert. Vielleicht ist das auch ein Grund, wegen dem ich mich etwas länger nicht zu Wort gemeldet habe, denn sehr viel erfreuliches (nettes) gab es in den vergangenen Wochen über den HSV wahrlich nicht zu sagen.

Sportlich stehen wir da, wo wir hingehören. Ich war ja gegen 96 und den Effzeh im Stadion und bin so in den Genuss von Erfolg gekommen. Auch wenn die Vorstellungen der Mannschaft keinen Anlass zur Euphorie gegeben haben, waren die Ergebnisse doch sehr wichtig. Aufgefallen ist mir, dass gerade nach dem doch glücklichen Sieg im Pokal kaum sachliche Analysen der Vereinsführung zu vernehmen waren, dafür aber nach der Augsburgpleite umso mehr auf die Mannschaft eingeprügelt wurde. Dabei zeigten doch beide Siege und auch das Spiel in Wolfsburg (bis auf die Schlussphase) das Leistungen wie die im letzten Heimspiel nicht auszuschließen waren.

Die Vereinsspitze zeigte sich aber von dem Auftritt so entsetzt, dass man sich mit markigen Sprüchen zu übertrumpfen versuchte, obwohl ihnen schon die Versprechen (!) von Augenhöhe und Heimsiegen um die Ohren flogen.
Nach dem Bayernspiel wurde dann nachgelegt. Zu gut für den Abstiegskampf sei man und der Heimsieg gegen Mainz wäre jetzt Pflicht. Wenn ich so etwas lese frage ich mich, ob man denn Chancen im Abstiegskampf hat, wenn man eigentlich zu gut dafür ist und welche Konsequenz eine erneute Pflichtverfehlung am Samstag hätte. Letztlich ist das alles nichts als heiße Luft und der Versuch als Mann der klaren Worte wahrgenommen zu werden.

Auch in der Strukturdebatte wird es im wahrsten Sinne des Wortes unappetitlich. Wobei ich das Urinieren auf Fanutensilien mit der Verunglimpfung von Vereinsmitgliedern gleichsetze.
Ich selbst kann ja auch mit dem Konzept von Jojo Liebnau wenig anfangen, doch unterstelle ich ihm der Meinung zu sein sich für das Wohl des Vereins einzusetzen und das nötigt mir erst einmal Respekt ab. Allerdings halte ich die Veränderungen, die die HSV-Reform anstrebt für unzureichend und das käme dem Weiter so! gleich, welches ich partout nicht haben will.
Aber das soll heute nicht das Thema sein.

Heute geht es mir darum, dass sich jeder der meint sich zu einem Thema äußern zu müssen oder zu wollen sich zuerst selbst ob seiner Motive hinterfragen sollte, bevor er der Mund aufmacht. Es wäre schön, wenn die Vereinsspitze dies vorleben würde.
12.000 Mitglieder haben sich für die OMV am 19. Januar angemeldet. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie sich der Wichtigkeit der zu treffenden Entscheidungen bewusst sind, da sollte es doch möglich sein, sich diesem Termin mit einem Minimum an Anstand zu nähern, wie es die unterschiedlichen Initiativen vorleben.

NUR DER HSV!