Mittwoch, 4. Dezember 2013

Freunde zu Besuch

Im EM Halbfinale gegen Italien hat Jogi Löw in den Goldeimer gegriffen, zumindest aus taktischer Sicht, der Griff in den Lostopf Ende September war hingegen goldrichtig, denn er bescherte meinem HSV ein Heimspiel und dazu auch noch den Wunschgegner 1.FC Köln. Wunschgegner nicht, weil es ein vermeidlich schlagbarer Zweitligist war der uns zugelost wurde, sondern wegen der Fans, die den Effzeh begleiten würden.

Es dauerte also nicht lange, bis ein Treffen mit den Jungs (und Deerns) von Effzeh.com organisiert war und tatsächlich war um 15.00 Uhr bis auf ein paar Geburtstagskinder und hart arbeitende Unternehmer, die allerdings durch sehr charmante Überraschungsgäste ersetzt wurden, eine muntere, nicht allzu wilde Horde beisammen, um den Pokalkick zu erleben. Ein paar Begrüßungsbecks später ging es mit Bahn und effzehfanverseuchtem Shuttlebus (wer hat sich das nur ausgedacht?) Richtung Stadion, wo man am Wurststand meines Vertrauens noch den einen oder anderen Fan beider Lager traf.

Das Spiel wurde pünktlich angepfiffen, die Mannschaften schienen sich aber darauf geeinigt zu haben auf den staugeplagten Andi und Ticketthorsten zu warten, denn erst nachdem die Beiden auf ihren Plätzen waren ging es so richtig los. Zum Zunge schnalzen das 1:0, ein Pflichtbock zum Ausgleich, ein glücklicher Siegtreffer, dazu zweimal Alu für Köln und eine 100 Prozentige für den HSV. Das soll als Spielanalyse genügen. Witzig war, dass direkt nach Abpfiff Einigkeit herrschte, dass der HSV glücklich, aber nicht unverdient gewonnen hatte, das nicht unverdient aber nach Betrachtung der Zusammenfassung mehr und mehr verschwand. Zumindest bei den Kölnern. Uns HSVer war es da schon egal.

Nach einem Heimspiel gibt es ein Bierchen bei Knappis, wo sich die Twitterergemeinde zu einer fundierten (hust) Analyse trifft und von dort geht es in den hoffnungslos überfüllten S-Bahn Bahnhof, um in der Stadt noch zu einem kleinen, späten Imbiss mit Kölsch und Pils einzukehren. Zuhause war ich dann auch. Irgendwann. Natürlich viel zu spät.

„Sei vorsichtig, wenn Du Dich mit Leuten aus dem Internet triffst!“ Sagen wohl alle Eltern (wie ich auch) ihren Kindern. Aber es lauern in den Weiten des Webs auch Menschen, mit denen man sich immer wieder gerne trifft, weil sie trotz aller Unterschiede bei Vereinszugehörigkeit und Regionalität (oder gerade deshalb) einfach nur großartige, liebenswerte Menschen sind.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächste Saison, wenn der Effzeh sich wieder der Klasse seiner Fans angeglichen hat und wir uns daher gleich zweimal treffen werden!