Donnerstag, 13. Juni 2019

Auf ein Neues, auf ein Altes


Vor vier Wochen zog ich mit einem Moin HSV und jeder Menge guter Ratschläge in den Volkspark und tatsächlich ist seit dem viel passiert. Einiges war vorhersehbar, einiges neu und vieles halt so wie immer.
Vor dem Saisonabschlussspiel gegen Duisburg sagte mir ein befreundeter Ex-Profi ich solle mal aufpassen, wer sich bei dem Spiel alles verpissen würde. Als ich die Aufstellung sah, habe ich mir meinen Teil gedacht, möchte aber diese Gedanken nicht laut aussprechen, da ich mich damit auf das dünne Eis des Spekulierens begeben würde.

Dreinull war das Ergebnis der Abschlusspartie welche von den Duisburgern nur zu leicht hergeschenkt wurde. Trotzdem war es angenehm sich so einen Sommerkick anzusehen.
Für manche Zuschauer führte die Aufstellung zu einem Problem, denn nur zu gerne hätte man die Spieler ausgepfiffen, doch waren die, die da unten spielten nicht die, die die Pfiffe verdienten,
Für mich war das der Hauptgrund warum Gotoku Sakai die Wut der „Fans“ zu spüren bekam, steht er doch als ehemaliger Kapitän und erhoffter Leistungsträger sinnbildlich für den Niedergang des HSV.
Natürlich ist mir klar, dass man Sakai, der immer vorbildlich gekämpft hat schlechtesten Falls eine Mittäterschaft vorwerfen kann und dass vor ihm noch ganz andere zur Verantwortung gezogen werden müssten. Nur mussten sich diese nicht dieser Überflüssigen Einwechselung aussetzen.

Trainer raus, Manager raus – Alles wie immer halt und wie fast immer haben diejenigen, die sich für den Verbleib der beiden ausgesprochen haben die schlechteren Argumente. Zu eklatant war die Fehleinschätzung bei der Beurteilung der Hinserie, zu offensichtlich die Hilflosigkeit in der Rückrunde. Wieder einmal waren zwei absolute Fachleute am HSV gescheitert.

Geblieben ist Finanzchef, der einmal mehr das kleine Wunder Lizenz ohne Auflagen vollbracht hat und geblieben ist auch Bernd Hoffmann, dieser sitzt dank der Aufstockung des Aufsichtsrats auf sieben Personen und damit der Berufung seines einstigen Vizes Thomas Schulz fester denn je im Sattel, was seine Anhänger erfreut, mich aber fassungslos zurück lässt, ist der kontinuierliche Ausbau einer Hausmacht doch ganz bestimmt nicht das Zeichen einer Erneuerung im Verein. Habe ich noch Verständnis dafür, dass der zweitgrößte Anteilseigner seinen Mann im AR bekommt, kapiere ich nicht warum das auch für den Vorstandsvorsitzenden der AG so umgesetzt und vom Beirat durchgewunken wird.

Wenn Bernd Hoffmann von einer Erneuerung des HSV spricht, predigt er meiner Meinung nach Wasser, während er Wein trinkt. Wenn als Zeichen nach außen die Uhr abgebaut wird kommt es mir vor als würde Hoffmann „Mein Hamburg wie lieb ich dich“ singen.
Ich nehme ihm schlicht und ergreifend nicht ab, dass er alles dafür tut um den Verein neu aufzustellen, vor allem nicht wenn das Alles mit seinen eigenen Interessen zu kollidieren droht.
So, wie die Spitze des Vereins momentan aufgestellt ist wird es keine grundlegende Erneuerung des HSV geben. Traurig aber wahr.
-        Der HSV verpflichtet seinen Wunschkandidaten Jonas Boldt als Sportdirektor
-        Der HSV verpflichtet einen sehr geerdet wirkenden Dieter Hecking als Trainer
-        Über 21.000 HSVer haben ihre Dauerkarten verlängert
Nein, nicht alles ist schlecht beim HSV!


Bitte hört mal in das Gespräch von Daniel Jovanov mit Horst Hrubesch und Holger Hieronymus rein,
da wird vieles klar, was ich hier nur andeute.