Mit 585 zu 560 Stimmen wurde heute Bernd Hoffmann zum neuen Präsidenten des HSV gewählt. Einige seiner Anhänger feierten dies mit „So sehen Sieger aus“ Gesängen woraufhin seine Gegner Hoffmann Raus skandierten.
Schon vorher schafften es Teile der Mitgliedschaft nicht Redner die es wagten anderer Meinung sein zuzuhören, sondern störten diese mit Buh-Rufen. Nicht nur mich erinnerten diese Situationen an 2014 und die unsäglichen Veranstaltungen rund um die Ausgliederung.
Ich hatte gehofft so etwas nicht wieder erleben zu müssen. Zumindest nicht so bald.
Jetzt ist also Bernd Hoffmann Präsident und will sich vor allem um die AG kümmern, dies kann er sich sogar leisten, da sein Vorgänger dem eV funktionierende Strukturen und Personen installiert hat auf die sich Hoffmann jetzt verlassen kann.
Bernd Hoffmann konnte mich nicht überzeugen der richtige Mann für den angestrebten Posten zu sein, daher habe ich ihn auch nicht gewählt. Dabei hätte ich ihn gerne im Aufsichtsrat gesehen und denke auch heute noch, dass er dort gute Arbeit leisten kann. Als Präsident des eV sehe ich ihn aber nicht.
Heute wurde auch klar, dass der frisch gewählte Präsident am Verhandlungstisch oder in kleiner Runde wesentlich besser aufgehoben ist, als am Rednerpult vor einer gespaltenen Mitgliedschaft. Was er sagte wirkte auf mich wenig inspirierend und noch weniger konkret.
Trotz allem wird Bernd Hoffmann den eV nicht zu Grunde richten. Ich halte diese Wahl für nicht halb so richtungweisend wie sie von vielen gemacht wurde. Hoffmann wird im Aufsichtsrat mitwirken können und der eV wird von der bisherigen Geschäftsführung geleitet.
Auf die momentane Situation der Bundesligamannschaft hat die Wahl auch keine Auswirkung. Leider möchte man hinzufügen, denn dort kann es wirklich nur besser werden. Ob Jens Todt seine mehr als unglücklichen Äußerungen nach dem Kick gegen Leverkusenberuflich überleben wird steht allerdings heute noch mehr in Frage als gestern und wenn ich das was ich auf der MV aufgeschnappt habe als Maßstab nehme, wäre den meisten Mitgliedern eine Absetzung des Sportchefs recht.
Jetzt gilt es die Kraft, die nach den Grabenkämpfen der feindlichen Lager noch da ist zu bündeln und sie für den Klassenerhalt zu nutzen. Auch wenn die Aussicht auf Erfolg noch so gering ist.