Dienstag, 11. Februar 2014

Das Hemd und die Hose

Das Hemd ist näher als die Hose. Den Spruch habe ich mir mehrmals von meinem Vater anhören müssen und er passt sehr oft im Leben. Leider auch beim HSV.
Mittlerer Weile gibt es im Umfeld des Vereins keine Gruppierung mehr, der man ein Interesse am Wohl des HSV unterstellen kann ohne ein Aber anfügen zu müssen.

Samstag haben sich auch „die Fans“ von ihrer Anwartschaft auf den Titel „letzter Wohltäter des Vereins“ verabschiedet. Dabei ist es wenig überraschend, dass es unter den zahlreichen Anhängern des HSV auch Idioten gibt, die sich instrumentalisieren lassen und jedes Maß für Verhältnismäßigkeit vermissen lassen. Schließlich wurde ihnen seit Wochen und Monaten eingeimpft, dass den Spielern Gucci wichtiger als Gewinnen und Malle wichtiger als Malochen sei.

Für jeden sichtbar ist die Verunsicherung der Mannschaft auf dem Platz, daher waren die Faninitiativen der letzten Woche (Trainingsmarsch, Gebote) sehr zu begrüßen, da sie dem Team eventuell den Rückhalt hätten bieten können, der von dieser chaotischen Vereinsführung nicht kommen kann und wird. Jetzt müssen die Spieler nicht nur den Zorn der untadeligen Presse, sondern auch noch die Gewalt der eigenen Fans fürchten. Ob das hilft?

Der Aufsichtsrat hat dann am Sonntag den Vorstand zum Rapport gebeten, ob der Niederlagenserie ist das nur zu verständlich, verstehen kann ich auch, dass man bei der Beurteilung der Lage unterschiedlicher Meinung sein kann. Das man aber versucht die gesamte Vereinsführung auszuhebeln, um einen Menschen zu installieren, der dafür bekannt ist, dass seine Methoden auf Autorität und Angst beruhen (Felix im Unglück) und hofft so die Blockaden der Spieler zu lösen muss mir erst noch jemand erklären.

Wenn ich lese, dass der Aufsichtsrat seit Tagen mit Magath verhandelt und sogar bereit ist den Sportdirektor, dem noch vor 3 Wochen eine hervorragende Arbeit nachgesagt wurde und den man erst vor einem halben Jahr verpflichtet hat in die Wüste zu schicken, komme ich aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus.
Noch schlimmer ist allerdings, dass das gleiche Gremium versucht sich bei Herrn Kühne Liebkind zu machen, um diesen als Geldgeber zu gewinnen. Zur Verdeutlichung, wir reden über den Aufsichtsrat, dessen Aufgabe es ist den Vorstand zu bestellen und die Finanzen abzusegnen, der sich aber aus dem operativen Geschäft rauszuhalten hat. Diese Kontakte können also nur der eigenen Positionierung dienen.

Getoppt wird die ganze Farce noch von der medialen Begleitung. Kein Gespräch, keine Verhandlung und auch keine Zusammenkunft bleibt im Verborgenen. Alles wird fein säuberlich der Presse lanciert. Alles? Nein, natürlich nur das, was dem eigenen Interesse dient, da dies aber anscheinend alle machen, ist die Öffentlichkeit besser informiert, als manch ein Mitglied dieses Gremiums.
Und alle geben vor das Wohl des Vereins im Sinn zu haben.
BULLSHIT!
Guckt doch mal in den Spiegel und sagt das nochmal. Ihr könnt dann Eurer Nase beim Wachsen zusehen. Euch geht es doch nur noch um Posten, Privilegien und darum selbst aus dieser ganzen Posse einigermaßen unbeschadet herauszukommen.

Einem Profispieler kann man persönliche Interessen vielleicht nachsehen, schließlich muss er sehen, dass er in den 12-15 Jahren seiner Karriere das Möglichste an Titeln und auch an Geld herausholt. Bei den „Ehrenämtlern“, die von rautenförmigen Herzen und Vereinsseele labern gelingt mir das beim besten Willen nicht. Der Spruch vom Hend und der Hose gilt aber leider auch hier und auf der Strecke bleibt am Ende  NUR DER HSV!